07.11.2023

WPU "Europa" recherchiert zur jüdischen Geschichte Ahrensburgs

stormarnschule 1924

Die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses "Europa" bereiten dieses Jahr den Beitrag der Stormarnschule für den "Gang des Erinnerns" vor. Dazu haben sie im Stadtarchiv die Aktenüberlieferung zum "Fall Dr. Rath" eingesehen: Dr. Rath hatte in den 1920er und 1930er Jahren seine Praxis- und Wohnräume in der Waldstraße 8. Wegen seiner jüdischen Ehefrau und seiner offen geäußerten Kritik an den antijüdischen Maßnahmen der NS-Regierung wurde er 1935 angezeigt. Drei Jahre später nahm sich Veronika Rath das Leben.
Die Schülerinnen und Schüler haben auf Grundlage der Aktenüberlieferung einen Film gedreht, den sie am 9. November beim "Gang des Erinnerns" präsentieren.

Außerdem haben sie zum Schicksal der jüdischen Stormarnschülerinnen und Stormarnschüler recherchiert, die die Schule vor 1933 besuchten. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang ein Fund im Schularchiv: Der sog. "Ariernachweis", der ab 1935 Voraussetzung war, um eine öffentliche Schule besuchen zu dürfen.
Die beiden Ausstellungsplakate wurden im Rahmen des Projekts "Zugänge erweitern" des Vereins "Miteinander leben e.V." erstellt und sollen Teil der wachsenden Wanderausstellung "Jüdisches Leben und Antisemitismus in Schleswig-Holstein" sein. Die gestalterische Umsetzung erfolgte mit Hilfe des Grafikdesigners Matthias Jörke. Für die fachwissenschaftliche Beratung bedanken wir uns bei Dr. Martina Moede, Ahrensburg.
Dr. Alexander Muschik

Ausstellungsplakate