09.03.2022

Das Geschichtsprofil 12 e/f (AbiBac) trifft die Publizistin Bettina Röhl

12 ef mit Publizistin

Am 9. März besuchte die Publizistin Bettina Röhl die Stormarnschule, um mit Schülerinnen und Schülern des Geschichtsprofils 12 e/f (AbiBac) über die Bedeutung der 68er Studentenbewegung und deren Abgleiten in den Linksterrorismus zu diskutieren. Die Historikerin und Journalistin Bettina Röhl, die neben mehreren Bücher auch zahlreiche journalistische Beiträge zum bundesdeutschen Linksterrorismus publiziert hat, hat sich mit ihren kritischen Thesen zur studentischen Protestbewegung im Lager der Alt-Achtundsechziger nicht nur Freunde geschaffen.

2001 veröffentlichte sie ein Foto, das zeigt, wie Joschka Fischer in den siebziger Jahren physische Gewalt gegen einen Polizisten ausübt und das beinahe zum Rücktritt des damaligen Außenministers geführt hätte.
Ihre kritische Haltung gegenüber den Protagonisten der 68er-Bewegung erklärt sich vor ihrem eigenen biographischen Hintergrund: Als Tochter der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof, die bereit war, ihre eigenen Töchter für den „antiimperialistischen Kampf“ zu opfern, hat sie naturgemäß ein distanziertes Verhältnis zu den politischen Zielvorstellungen der eigenen Mutter.
Den Schülerinnen und Schülern des Geschichtsprofils las sie Ausschnitte aus ihrem letzten Buch vor „Die RAF hat euch lieb“: Die Bundesrepublik im Rausch von 68 – eine Familie im Zentrum der Bewegung (2018). Ihre kontroverse Hauptthese, wonach die Bundesrepublik nicht wegen, sondern trotz der 68er-Bewegung eine tiefgreifende Demokratisierung erfuhr, gab Anlass zu einer lebhaften Diskussion und vielen Nachfragen. Es war eine spannende und sehr lehrreiche Begegnung, die gleichzeitig auch eine gute thematische Vorbereitung auf die Abiturklausur darstellt, die die Schülerinnen und Schüler in drei Wochen schreiben werden.